Team America - World Police
Puppenanimation/Action/Komödie, USA 2004, 98 Minuten, ab 16
Originaltitel: Team America: World Police; Deutschlandstart: 30.12.2004 (UIP); Regie: Trey Parker; Produktion: Trey Parker, Matt Stone u.a.; Drehbuch: Trey Parker, Matt Stone, Pam Brady; Musik: Harry Gregson-Williams u.a.; Kamera: Bill Pope; Schnitt: Tom Vogt

Originalstimmen/deutsche Stimmen: Gary Johnston (Trey Parker / Simon Jäger), Spottswoode (Daran Norris / Tilo Schmitz), Kim Jong II (Trey Parker / Stefan Gossler), Lisa (Kristin Miller / Melanine Hinze), Joe (Trey Parker / Stefan Krause), Chris (Matt Stone / Benjamin Völz), Sarah (Masara / Manja Doering), Alec Baldwin (Maurice LaMarche / Dieter Klebsch), Tim Robbins (Trey Parker / Tobias Meister), Carson (Trey Parker / Peter Flechtner), Intelligence (Phil Hendrie / Norbert Gescher), Hans Blix (Trey Parker / Helmut Gauß), Samuel L. Jackson (Fred Tatasciore / Engelbert von Nordhausen)

Filmplakat
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Trailer (UIP )
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Das Team America. Widersacher Kim Jong Il. Noch ist die Sphinx in gutem Zustand. Konfrontation a la Matrix.

Ihr da mit dem Turban: Die Massenvernichtungswaffe hinstellen und auf den Boden legen! Sie sind verhaftet! - Das Team America verhaftet Terroristen.

Plot: Paris, an einem wunderschönen Sonnentag am Eiffelturm: Ein paar wie arabische Terroristen aussehende arabische Terroristen wollen mit einer in einem Aktenkoffer befindlichen Massenvernichtungswaffe einen Anschlag auf die Stadt der Liebe ausführen. Doch kurz bevor es zur Katastrophe kommt, werden sie in letzter Sekunde von den heldenhaften Mitgliedern der amerikanischen Elitetruppe Team America: World Police aufgehalten. Während der Anschlag nur mit knapper Not vereitelt wird, wird nebenbei versehentlich die halbe Stadt in Schutt und Asche gelegt. Aber wen interessiert das, da bei dem Einsatz einer der Helden auf tragische Weise ums Leben kommt?
Zurück in der Basis sucht Kommandant Spottswoode verzweifelt nach Ersatz für das verloren gegangene Teammitglied. Fündig wird er in dem erfolgreichen Musicalstar Chris, den er für fähig hält, mit Hilfe seiner überragenden Schauspielkunst die Reihen der Terroristen zu unterwandern, um so wertvolle Insiderinformationen über zukünftige Terroranschläge in Erfahrung zu bringen. Doch dafür muss der erst einmal von der Bedeutung dieser Mission überzeugt und entsprechend rekrutiert werden. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und einiger Differenzen innerhalb der Truppe geht der Plan auf und Chris wird zum wertvollen Undercoveragenten. Somit kommt man schließlich einer Verschwörung auf die Spur, die den Frieden und die Freiheit der ganzen Welt bedroht. Also höchste Zeit für unsere coole Sprüche klopfenden und wild in der Gegend herumballernden Helden, die Welt zu retten!

Kritik: Die „Bad Boys“ Trey Parker und Matt Stone, Schöpfer der Kult-Serie South Park, liefern mit Team America - World Police ihre Antwort auf die amerikanische Außenpolitik und Terrorismusbekämpfung unter George Dabbelju, das politische Verhalten der Promis und triefend heldenhaft-patriotisches Hollywood-Hochglanz-Kino a la Michael Bay (Armageddon, Pearl Harbor). In guter alter South Park-Manier nehmen sie dabei auch kein Blatt vor den Mund, so dass wirklich niemand ungeschoren davon kommt.

Unangemessen scheint dies lediglich bei Michael Moore (Bowling for Columbine, Fahrenheit 9/11), der als einer von wenigen in einer Zeit des politkritischen Maulkorbes uneingeschränkt seine Meinung sagt.
Wer sich auf den ersten Blick davon abschrecken lässt, dass es sich bei diesem Film um die gnadenlose Hollywoodvariante der Augsburger Puppenkiste handelt, sei beruhigt. Die Tatsache, dass es sich hierbei um Marionettenkino handelt, sorgt nicht für Abstriche in der Qualität, sondern verleiht dieser Allgemeinsatire und Filmparodie erst ihren eigentlichen Biss und den nötigen Nachdruck. Denn die Puppen haben das perfekte Aussehen der Hollywood-Stars und gleichzeitig das schauspielerische Ausdrucksvermögen eines Ben Affleck.
Es sei aber auch gleich gesagt, dass dieser Film die Gemüter spalten wird, denn nicht jeder wird mit der drastischen Erzählweise klarkommen, die sich spaßeshalber soweit wie möglich unter jede nur denkbare Gürtellinie begibt: So erleben wir statt einer leise angedeuteten Romanze ausgedehnten, hemmungslosen Sex (mit „nackten“ Marionetten!), statt einer patriotischen, die Herzen ergreifenden Rede eine Rede, die von Jay (Jay und Silent Bob schlagen zurück) stammen könnte und einige andere Geschmacklosigkeiten, die verdeutlichen, dass Parker und Stone fast gar nichts mehr heilig ist.
Sehr schön gelungen ist vor allem die Parodie auf die genannten Michael Bay Filme, in der so ziemlich jeder ihrer dramatischen Sprüche zitiert wird ("Die Situation ist vergleichbar mit den schlimmsten Stellen der Bibel...") und die auf ihre überdrehte Art verdeutlicht, wie schlecht diese im Grunde eigentlich sind.

Fazit: Drastische und bitterböse Politsatire und Filmparodie mit Marionetten, die all denen gut gefallen wird, die South Park mögen und die immer schon auf eine hemmungslose Abrechnung mit Hollywoods Hochglanzkino gewartet haben. Aber Vorsicht: Von guten Manieren oder dem oberen Bereich der Gürtellinie haben die Macher dieses Film noch nie was gehört! 7 von 10 feierlichen Kotzkrämpfen.

Nikolas Mimkes
16.01.2005

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Mieserabel8%
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War okay7%
Gut9%
Sehr gut7%
Absolut hervorragend9%
Bester Film aller Zeiten8%

954 Stimmen
Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Christian (20.01.05): Hätte gerne noch gesehen, dass G. W. Bush und nicht Matt Damond den Timmie-Part aus South Park bekommen hätte. Aber das hätte dann wohl entgültig den Rahmen des Erträglichen für viele in den Staaten gesprengt ;-)
Sebastian (17.01.05): Herrliche und vor allem ganz bitterböse Satire!
Kein Wunder, dass der Film in den USA nicht gut gelaufen ist! Da haben bestimmt ein Großteil die Satire nicht verstanden! Dabei schreit es ja schon von der Leinwand: Vorsicht: Satire!!! Dieser Film ist nicht ernst gemeint! Dieses Problem hatte ja schon der Film Starship Troopers, den die meisten nicht richtig verstanden haben!
Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert und nur weggeschmissen vor Lachen! Der Film hält der USA endlich mal einen Spiegel vor! Schön fand ich, dass G. W. Bush überhaupt nicht vorkommt, sondern es eigentlich nur um die us-amerikanische Gesellschaft geht. Und das nicht nur einseitig, denn es bekommen nicht nur die Kriegsbefürworter, sondern auch die Anti-Bush und Anti-Krieg eingestellten Schauspieler ihr Fett ab. Denn nur mit guten Reden und Diskutieren geht es natürlich auch nicht!
Und dann die herrliche Verarsche auf schwülstige Liebesfilme, Soaps und Michael Bay/Bruckheimer-Action-Filme! Einfach genial!
Zum Glück war die heftige Sexsequenz in der deutschen Fassung enthalten! In den USA musste sie ja entfernt werden, um den Film nicht erst ab 18 Jahre frei zu bekommen, sondern schon darunter! Da haben wir endlich mal mehr zu sehen bekommen als die Amis! Hier hat der Film ein Freigabe ab 16 Jahre mit Sexszene bekommen. Wobei die 16 Jahre bei den blutigen Darstellungen auch berechtigt sind, denn obwohl Marionettenfilm, geht es gewalt- und blutmässig heftig zur Sache!
Team America setzt eine originelle Idee (Marionettenfilm!) qualitativ sehr gut um und ist dabei eine hervorragende und extrem lustige Satire geworden, die oberflächlich zwar derben Humor bietet, der aber viel Hintersinn hat! Wer South Park - Der Film mochte und generell Satiren mit bitterbösem Humor mag, der ist hier richtig aufgehoben! Ich gebe satte, aber wirklich verdiente 9 von 10 Massenvernichtungswaffen in Koffern!

Gero (17.01.05): South Park meets Thunderbirds. Nein, ich spreche hier nicht von jener idiotischen ThunderbirdsRealverfilmung aus dem letzten Jahr, sondern von der kultigen Super-Marionation-Serie aus den Mitt-Neunzehn-Sechzigern. Die Animation der Marionetten, die (Luft-)Fahrzeuge, die Missionen, die Kulissen, die Trickeffekte: Das ist wie Thunderbirds - nur noch besser.
Allein: Wo Thunderbirds US-amerikanisch heldenhaft und jederzeit politisch korrekt war, ist Zweck dieser Übung vielmehr "Political Incorrectness" - und zwar in Worten und in Taten gleichermaßen: Zu zeigen, dass Leute mit ungenügendem Weitblick zu politischen oder gar gewalttätigen Maßnahmen greifen, deren Auswirkungen sie entweder nicht abschätzen können, oder die ihnen schlichtweg egal bzw. ihren ureigenen Zielen im Wege sind. Insofern ist die Message hinter Team America weitaus tiefgehender als die hinter so mancher South Park-Episode - sofern man sich denn darauf einläßt, was ich zumindest 51% der US-Wähler knallhart absprechen möchte.
Doch zurück zum Film: Allein das Stelldichein der Promi-Marionetten ist eine Augenweide (wie bereits erwähnt ist lediglich Michael Moore hier völlig fehl am Platz - obschon nicht weniger komisch), und die technische Umsetzung der Marionetten ist schlichweg brilliant. Ob daraus jedoch letztlich ein künstlerisch wertvoller Film resultiert, mag bezweifelt werden: Zu auf-Teufel-komm-raus-provokativ ist das Gesamtwerk.
Von mir daher schwache 7 von 10 Terroristen-Maskeraden.
Postscriptum: Wen's interessiert - die Abkürzung "FAG" der im Film dargestellten "Film Actors Guild" steht in der englischen Umgangssprache übrigens für "Tunte".

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