Twisted - Der erste Verdacht
Thriller, USA/Deutschland 2004, 97 Minuten, ab 12
Originaltitel: Twisted; Deutschlandstart: 20.05.2004 (UIP); Regie: Philip Kaufman; Produktion: Barry Baeres, Peter Kaufman u.a.; Drehbuch: Sarah Thorp; Musik: Mark Isham; Kamera: Peter Deming; Schnitt: Peter Boyle

mit Ashley Judd (Jessica Shepard), Samuel L. Jackson (John Mills), Andy Garcia (Mike Delmarco), David Strathairn (Dr. Melvin Frank), Russell Wong (Lieutenant Tong), Camryn Manheim (Lisa), Mark Pellegrino (Jimmy Schmidt), Titus Welliver (Dale Becker), D.W. Moffett (Ray Porter), Richard T. Jones (Wilson Jefferson), Leland Orser (Edmund Cutler), James Oliver Bullock (John Flanagan), William Hall (Chip Marshall), Joe Duer (Larry Geber), Jim Hechim (Bob Sherman)

Filmplakat
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Offizielle Homepage (UIP )
Trailer (UIP )
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Jessica Shepard und Partner Delmarco in der Gerichtsmedizin. Jessicas Ziehvater John Mills. Jessica wird im Gefängnis vom Psychologen Dr. Frank untersucht. Mike Delmarco auf der Flucht.

Ich glaube, ich kenn ihn. - Jessica bei der Untersuchung einer neuen Leiche

Plot: Jessica Shepard (Ashley Judd) ist Polizistin in L.A. mit vorbelastendem Trauma: Ihr Vater, der ebenfalls Polizist war, führte noch ein zweites Leben als Serienmörder.
Nach dessen Tod wurde sie von seinem Partner John Mills (Samuel L. Jackson) groß gezogen, der zugleich auch ihr wegweisender Mentor wurde. Zwar ist sie aus innerlichem Zwang heraus eine exzellente Ermittlerin geworden, ansonsten jedoch völlig ausgebrannt. Nach Dienstschluss sucht sie Zuflucht entweder im Wein oder im schnellen Sex mit schäbigen Typen, die sie in genauso schäbigen Bars abschleppt.
Als sie eines Tages einen Killer zur Strecke bringt, wird sie für ihren Verdienst zur Mordkommission befördert. Doch schon der erster Fall geht ihr unangenehm nahe, denn der Ermordete ist einer ihrer nächtlichen Liebhaber. Noch bevor die Ermittlungen richtig begonnen haben, gibt es einen zweiten Toten, der Jessica ebenfalls von einer ihrer Eskapaden bekannt ist. Das Schlimmste an der Sache ist, dass sämtliche Indizien auf sie selbst deuten. Und tatsächlich kann sie außer ihrem allabendlichen Alkohol-Rausch kein Alibi vorweisen.
Als immer mehr Leute um sie herum sterben, stellt sich für Jessica die Frage, wie viel sie wirklich mit den Morden zu tun hat und ob es da noch eine andere Wahrheit gibt. Ist sie vielleicht in mehrfacher Hinsicht die Tochter ihres Vaters? Oder ist sie kurz davor, wahnsinnig zu werden?

Kritik: Mit der Wiege der Sonne war Philipp Kaufman ein filmisches Kleinod gelungen, ein atmosphärisch dichter Thriller mit einer tollen Auflösung. Aber das war 1993, vor nunmehr elf Jahren. Und das viele Rasten hat Kaufman offensichtlich rosten lassen: Denn Twisted ist ein mittelmäßiger Thriller, dessen größte Schwäche in seinen diversen logischen Patzern besteht: Alkoholproblem hin oder her, aber wenn einen das derartig aus der Bahn haut, sollte man irgendwann mal daraus lernen... Und wenn nach jedem Glas Wein auch noch ein Mord, aber keine Veränderung in der Denk-/Handlungsweise passiert, dann hat entweder das Drehbuch oder die Regie Mist gebaut!
Darüber hinaus besteht in Hollywood leider auch die Tendenz zum etwas zu dick Auftragen, was dazu führt, dass man sich als Zuschauer in seiner Intelligenz beleidigt fühlt. Wenn man nämlich eine überraschende Auflösung anstrebt, dann sollte man vorher dafür sorgen, dass das Offensichtliche als Lösung in Frage kommen kann...
Ashley Judd (Frida) hält sich bei all dem zwar ganz wacker und versucht, ihrer Jessica soviel trostloses Leben einzuhauchen wie möglich, aber den Film bringt auch das nicht wirklich in Fahrt. Mit Samuel L. Jackson (Kill Bill: Vol.2, S.W.A.T.) dagegen verhält es sich in etwa wie mit Harrison Ford in Schatten der Wahrheit: Sein Auftreten ist zwar immer wieder ein Vergnügen, aber die Rolle, bzw. ihre Entwicklung, passt einfach nicht zu ihm. Und Andy Garcia? Hätte man ihm mehr Entfaltungsmöglichkeit wie z.B. in Ocean’s 11 eingeräumt, wäre sein Part vielleicht auch wirklich sehenswert gewesen. Aber so...

Fazit: Den Film als schlecht zu bezeichnen wäre wohl ein wenig hart, aber wirklich gut ist er auch nicht. Denn dazu ist die Handlung zu holprig und unausgegoren. Somit findet sich Twisted irgendwo an der Grenze zwischen „kann man sich noch anschauen“ und „läuft sicher auch noch was anderes“ wieder... 5 von 10 mysteriösen Feuerzeug-Geräuschen

Nikolas Mimkes
04.05.2004

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324 Stimmen
Schnitt: 4.7
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Leser-Kommentare:
Sebastian (19.05.04): Naja, ging so!
Twisted kann man ganz gut gucken (allerdings reicht dafür ein Videoabend, an dem man nichts anderes zu tun hat, vollkommen aus), obwohl die Story arg konstruiert, unglaubwürdig und durchsichtig ist. Auch die falschen Fährten sind so demonstrativ offensichtlich gelegt, dass eigentlich immer sofort klar ist, wer nicht der Täter sein kann. Und wer es schließlich ist, ist irgendwann auch klar! Es gibt außerdem eindeutig zu viele Ohnmachtssequenzen, die natürlich immer genau im passenden Moment kommen.
Fazit: Gute Schauspieler spielen mittelmässig in einem Film, der um einiges besser hätte sein müssen! 4 von 10 Tätowierungen auf der Hand

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