Originaltitel: Lemony Snicket's A Series of Unfortunate Events; Deutschlandstart: 27.01.2005 (UIP); Regie: Brad Silberling; Produktion: Laurie MacDonald, Walter F. Parkes u.a.; Drehbuch: Robert Gordon nach den Romanen von Daniel Handler; Musik: Thomas Newman, Kamera: Emmanuel Lubezkin; Schnitt: Dylan Tichenor mit Jim Carrey (Count Olaf), Meryl Streep (Tante Josephine), Jude Law (Lemony Snicket (Stimme)), Emily Browning (Violet Baudelaire), Liam Aiken (Klaus Baudelaire), Kara / Shelby Hoffman (Sunny Baudelaire), Timothy Spall (Mr. Poe), Billy Connolly (Onkel Monty), Catherine O'Hara (Justice Strauss), Luis Guzmán (Bald Man), Cedric 'the Entertainer' (Constable) |
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Mr. Poe, ich werde diese Waisen aufziehen, als wären es die reinsten Wunschkinder. Und wenn Sie es eine Last nennen, ein Opfer, dann haben Sie sich geirrt, Sir. Sie müssten vor Scham versinken: allein die Idee! ... Wie auch immer: Wo unterzeichne ich für die Erbsch... Vormundschaft? - Oh, äh, noch-noch sind Sie nicht offiziell der Vormund. Erst nach der Anhörung ... am Donnerstagmorgen. - Was mache ich bis dahin mit denen? - Wie bitte? - Graf Olaf und der Mr. Poe über die Vormundschaft der Baudelaire-Kinder. Plot:
Dies ist die Geschichte der drei Geschwistern Baudelaire, die ihre Eltern
bei einem Hausbrand verlieren. Was folgt, ist eine Reihe wirklich betrüblicher
Ereignisse: Es beginnt damit, dass die drei ins düstere Haus des Grafen
Olaf (Jim Carrey) kommen, einem entfernten Verwandten, der sich als
ekliges Scheusal entpuppt und hinter ihrem Vermögen her ist. Aber die
Kinder wissen sich zu wehren: Die erfinderische 14jährige Violet (Emily
Browning), der schlaue zwölfjährige Bücherwurm Klaus (Liam Aiken) und
Baby Sunny (Kara und Shelby Hoffmann) mit den vier scharfen Milchzähnen
können Olafs böse Pläne vereiteln. Kritik: Der Film mit dem unaussprechlichen Titel Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse basiert auf den ersten drei Bänden Der schreckliche Anfang, Das Haus der Schlangen und Der Seufzersee der mittlerweile elf erschienenen von geplanten 13 Bänden der Buchreihe Eine Reihe betrüblicher Ereignisse von genanntem Lemony Snicket. Unter letzterem Pseudonym hat der 34-jährige amerikanische Kinderbuchautor Daniel Handler eine Romanreihe geschaffen, deren Erfolg dem von Joanne K. Rowlings Harry Potter ähnelt. Es handelt sich dabei um mysteriöse Thriller-Krimis für nicht mehr ganz so junge Kinder, die von den Abenteuern der drei Baudelaire-Kinder Violet, Klaus und Sunny handeln, immerfort auf der Suche nach Glück und Frieden, wieder und wieder gestört vom bösen Widersacher Graf Olaf, der es auf deren Erbe abgesehen hat. Lemony Snicket erscheint im Film (wie auch im Buch) als über eine mechanische Schreibmaschine gebeugter Chronist, der anfangs vor den Schrecken der Geschichte zu warnen versucht, die er im Begriff ist zu erzählen. |
Die
farbenfrohe Bilderfülle und spielerische Detailverliebtheit des Films
fesselt von der ersten bis zur letzten Sekunde - inklusive Abspann.
Was Regisseur Brad Silberling (Stadt der Engel) und Kameramann
Emmanuel Lubezki (Ali) präsentieren, suggeriert spontan eine
überaus gelungene Mixtur aus Jean-Pierre Jeunets Die
Fabelhafte Welt der Amelie und Tim Burtons Sleepy
Hollow. Zusammen mit der Filmmusik von Thomas Newman (Findet
Nemo, American Beauty oder Rendezvous
mit Joe Black, um nur einige zu nennen.) taucht man ein in die
böse Welt des Graf Olaf und die Abenteuer der Baudelaire-Geschwister:
Die 17-jährige Emily Browning brilliert als ältere Schwester Violet
ebenso wie der 15-jährige Liam Aiken als jüngerer Bruder Klaus; von
beiden wird man in Zukunft sicher noch zu hören haben. Eine Anekdote
am Rande: Aiken wuchs während der Dreharbeiten um ca. 12 Zentimeter,
so dass er in manchen Szenen kleiner, in anderen Szenen größer als Browning
ist. Fazit: Ein amüsanter Mystery-Krimi nach einer Kinderbuch-Romanvorlage. Fantasievoll, farbenprächtig und detailverliebt, dabei trotzdem anspruchsvoll und spannend. Ein Geheimtipp für ältere Kinder und Erwachsene gleichermaßen - sofern man Jim Carrey auf der Leinwand sehen mag. 8 von 10 angekauten Scrabble-Steinen. |
Gero
Zahn 20.01.2005 |
Leser-Kommentare: |
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julia wilinga (27.01.06): dieser film iet der hammer.er ist total gut !!!!!!!! |
Lina (08.01.06): bin schon soooo gespannt auf den 13. teil!! ich lese mich gerade durch den9. teil und bin gespannt wie alles endet... in den ersten 5-6 teilen ist es immer die gleiche "Grund"handlung (kinder kommen immer zu neuen aufsichtspersonen). ab dem 6, 7 . teil wird es wirklich spannend!!! im film war alles so schnell abgehandelt, die bücher sind 100 mal besser!! |
Anna (12.03.05): Ich weiß es genau: Brad Silberling MUSS das Pseudonym von Tim Burton sein, anders kann ich mir diesen Film einfach nicht erklären. Jede, wirklich jede, Szene im Film hat mich an Tim Burtons Fantasiewelten denken lassen. Die künstlichen Kulissen, die Klamotten der Darsteller und nicht zuletzt die Düsternis des Themas. Wer also Tim-Burton-Filme mag, ist in "Rätselhafte Ereignisse" gut aufgehoben. Aber im Grunde ist es, wie Sebastian bereits bemerkte, eher ein Märchen für Erwachsene. Die Figur des Grafen Olaf ist nicht einfach nur fies sondern ekelhaft abstoßend und abgrundtief böse. Für Kinder sind die Bemerkungen von Graf Olaf ohnehin viel zu sarkastisch. Mir persönlich ist allerdings eine Sache besonders aufgestoßen, wofür der Film allerdings nichts kann. Graf Olaf will die 14jährige Violet ehelichen um an das Vermögen zu kommen und die Erpressung von Olaf ist jenseits des guten Geschmacks. Frei nach dem Motto: Du wirst mir dienen, mich ehren und mir die Füße massieren. Mir war das eine Nummer zu zweideutig. In einer Gesellschaft wo wir täglich mit Kindermißbrauch konfrontiert werden ist diese Szene für mich nicht akzeptabel, aber wie gesagt, das ist keineswegs die Schuld des Films, sondern die unserer kranken Gesellschaft. Jim Carrey spielt den fiesen Anverwandten sehr gut, auch wenn er mir eine Nummer zu viel kaspert - erinnerte mich Stellenweise an den Riddler. Auch die beiden Kinder Emily Browning und Liam Aiken haben mich restlos überzeugt. Meryl Streep ist sowieso in allem was sie tut gut. Einzig nervend waren die blöden Untertitel für Baby Sunny. Fazit: Düsteres, unterhaltsames Märchen mit grusel- und komödienfaktor.Ich habe zwar ungefähr das bekommen, was ich erwartet habe, war aber dennoch ein wenig enttäuscht! Ich hatte nämlich folgendes Problem: Für Kinder war der Film zu düster und makaber, für Erwachsene wiederum war er manchmal zu kindlich naiv, hätte etwas mehr Drive vertragen können und hätte auch ruhig noch heftiger sein können! So wirkt der Film irgendwie etwas unausgegoren. Nichts Halbes und nichts Ganzes! Ein Gefühl welches durch das relativ offene Ende noch verstärkt wird! Aber da ich die Bücher nicht kenne, weiß ich nicht, ob diese genauso sind und der Film ggf. einfach nur die Bücher filmisch passend umsetzt! Dann kann der Film nichts dafür, wenn es eine mehr oder weniger gelungen Mischung aus Erwachsenen- und Kinderfilm ist! Allerdings hat mich die Atmosphäre, die Kulisse und die ganze Machart, die wirklich wie ein "Tim Burton-Film" mit einem Schuß "Amelie" wirkt, ziemlich fasziniert und begeistert. Auch alle Darsteller, allen voran Jim Carrey, haben mich wirklich sehr begeistert. Obwohl es für Jim Carrey leider wieder mal nur eine "Grimassen/Kasper"-Rolle war. Ich möchte ihn mal wieder in einer ernsthaften Rolle sehen, die er nämlich auch hervorragend spielen kann. Die Kinder waren auch sehr überzeugend und haben bestimmt noch eine große Karriere vor sich. Nur für weitere Teile könnten die Produzenten ein Problem bekommen, weil die "Kinder" ja älter werden. Die Darstellerin von Violet, bei der ich den ganzen Film über an die junge Sophie Marceau denken musste, ist, wie Gero schrieb, immerhin schon 17! Ich würde mir aber weitere Teile auch gerne noch anschauen! Für diesen Film gebe ich 7 von 10 furchterregenden Maklern! |
earlgrey (02.02.05): Okay, es ist wohl eine Kinderbuchreihe. Soviel als positives Vorwort zur Handlung des Streifens "Lemony Snicket" - und mehr als ein 'Streifen' gibt es hier auch nicht zu sehen. Das liegt sicherlich nicht an der bildgewaltigen Optik, die meisterhaft eine Welt zwischen Realität und Schein, zwischen Raum und Zeit erschafft, die perfekt die den verschiedenen Stimmungen angepaßten Handlungsorte unterstreicht. Auch liegt es nicht am Mangel bekannter Hollywoodgrößen, ob man nun Jim Carrey mag, ob man Merryl Streep nun sehen will, ob man mit Dustin Hoffman nun rechnet - oder eben nicht. Nein, ein Streifen - und an dieser Stelle möchte ich mich bei allen linienähnlichen geometrischen Gebilden herzlich entschuldigen - ja eine Farce geradezu bietet und die allzu unterfordernde, anspruchslose Redeart des Erzählers und der Plot, der schlichtweg am besten mit den Worten 'stumpf', 'hohl' und 'jenseits aller Einfältigkeit' beschrieben werden kann. Nein, die Abgedrehtheit, die gewisse spielerische Verrücktheit, die allerdings vergeblich versucht, sich der Faszination anzunähern, die dem Film dringend gutgetan hätte, ist kein Minuspunkt - ganz im Gegenteil. Aber retten kann es sie dieses inhaltslose Bildepos auch nicht. Wage ich einen Vergleich mit Harry Potter? Nein, denn Harry Potter ist anspruchsvoll, intelligent, durchdacht und von einer unbeschreiblichen literarischen Genialität nebst diesem erzählerisch unterbelichtetem Wortschwallchaos, das selbst dem "Oh oh" der Teletubbies mehr Tiefe verleiht. Im Fazit bleiben dennoch drei Punkte. Einer geht an die Art- und Set-Decoration. Ein weiterer an die Stars und ein dritter an die bissigen Babysprüche. Macht also 3 von 10 Goldenen Himbeeren, die für diesen Streifen viel zu vitaminreich sind. |
Sandra (29.01.05): Ich weiß es genau: Brad Silberling MUSS das Pseudonym von Tim Burton sein, anders kann ich mir diesen Film einfach nicht erklären. Jede, wirklich jede, Szene im Film hat mich an Tim Burtons Fantasiewelten denken lassen. Die künstlichen Kulissen, die Klamotten der Darsteller und nicht zuletzt die Düsternis des Themas. Wer also Tim-Burton-Filme mag, ist in "Rätselhafte Ereignisse" gut aufgehoben. Aber im Grunde ist es, wie Sebastian bereits bemerkte, eher ein Märchen für Erwachsene. Die Figur des Grafen Olaf ist nicht einfach nur fies sondern ekelhaft abstoßend und abgrundtief böse. Für Kinder sind die Bemerkungen von Graf Olaf ohnehin viel zu sarkastisch. Mir persönlich ist allerdings eine Sache besonders aufgestoßen, wofür der Film allerdings nichts kann. Graf Olaf will die 14jährige Violet ehelichen um an das Vermögen zu kommen und die Erpressung von Olaf ist jenseits des guten Geschmacks. Frei nach dem Motto: Du wirst mir dienen, mich ehren und mir die Füße massieren. Mir war das eine Nummer zu zweideutig. In einer Gesellschaft wo wir täglich mit Kindermißbrauch konfrontiert werden ist diese Szene für mich nicht akzeptabel, aber wie gesagt, das ist keineswegs die Schuld des Films, sondern die unserer kranken Gesellschaft. Jim Carrey spielt den fiesen Anverwandten sehr gut, auch wenn er mir eine Nummer zu viel kaspert - erinnerte mich Stellenweise an den Riddler. Auch die beiden Kinder Emily Browning und Liam Aiken haben mich restlos überzeugt. Meryl Streep ist sowieso in allem was sie tut gut. Einzig nervend waren die blöden Untertitel für Baby Sunny. Fazit: Düsteres, unterhaltsames Märchen mit grusel- und komödienfaktor. Besetzung top. Für Tim-Burton-Fans durchaus empfehlenwert. 7 von 10 Dingen die mal gar nicht erst ignoriert werden |
Sebastian (29.01.05): Ich habe zwar ungefähr das bekommen, was ich erwartet habe, war aber dennoch ein wenig enttäuscht! Ich hatte nämlich folgendes Problem: Für Kinder war der Film zu düster und makaber, für Erwachsene wiederum war er manchmal zu kindlich naiv, hätte etwas mehr Drive vertragen können und hätte auch ruhig noch heftiger sein können! So wirkt der Film irgendwie etwas unausgegoren. Nichts Halbes und nichts Ganzes! Ein Gefühl welches durch das relativ offene Ende noch verstärkt wird! Aber da ich die Bücher nicht kenne, weiß ich nicht, ob diese genauso sind und der Film ggf. einfach nur die Bücher filmisch passend umsetzt! Dann kann der Film nichts dafür, wenn es eine mehr oder weniger gelungen Mischung aus Erwachsenen- und Kinderfilm ist! Allerdings hat mich die Atmosphäre, die Kulisse und die ganze Machart, die wirklich wie ein "Tim Burton-Film" mit einem Schuß "Amelie" wirkt, ziemlich fasziniert und begeistert. Auch alle Darsteller, allen voran Jim Carrey, haben mich wirklich sehr begeistert. Obwohl es für Jim Carrey leider wieder mal nur eine "Grimassen/Kasper"-Rolle war. Ich möchte ihn mal wieder in einer ernsthaften Rolle sehen, die er nämlich auch hervorragend spielen kann. Die Kinder waren auch sehr überzeugend und haben bestimmt noch eine große Karriere vor sich. Nur für weitere Teile könnten die Produzenten ein Problem bekommen, weil die "Kinder" ja älter werden. Die Darstellerin von Violet, bei der ich den ganzen Film über an die junge Sophie Marceau denken musste, ist, wie Gero schrieb, immerhin schon 17! Ich würde mir aber weitere Teile auch gerne noch anschauen! Für diesen Film gebe ich 7 von 10 furchterregenden Maklern! |