Originaltitel: Michael Clayton; Deutschlandstart: 28.02.2008 (Constantin Film); Regie: Tony Gilroy; Produktion: George Clooney, Steven Soderbergh u.a.; Drehbuch: Tony Gilroy; Musik: James Newton Howard; Kamera: Robert Elswit; Schnitt: John Gilroy mit Tom Wilkinson (Arthur Edens), Michael O'Keefe (Barry Grissom), Sydney Pollack (Marty Bach), Tilda Swinton (Karen Crowder), George Clooney (Michael Clayton), Wai Chan (Chinesischer Dealer), Denis O'Hare (Mr. Greer), Julie White (Mrs. Greer), Austin Williams (Henry Clayton), Jennifer Van Dyck (Ivy), Frank Wood (Gerald) u.a. |
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Michael Clayton
arbeitet für Seniorpartner Marty Bach. |
Arthur Edens und Michael Clayton streiten im Gefängnis. | Karen Crowder versucht eine Sammelklage abzuwenden. | Michael Clayton auf der Flucht. |
Mich bringt man nicht um, mich kauft man! - Michael Claytons Selbstbild. Plot: Michael Clayton (George Clooney) ist ein „Auskehrer“ oder „Fixer“ in seiner Anwaltskanzlei, der sich um interne Probleme kümmert oder um Schadensbegrenzung bemüht ist. Doch nach 17 Jahren ist er an einem Punkt angelangt, an dem sein Leben zu kollabieren droht. Nicht nur macht ihm der Job Probleme, sondern auch seine Scheidung, seine Pokerleidenschaft und sein gescheitertes Projekt, mit einem Restaurant einen Nebenverdienst aufzubauen. Da wird er unerwartet mit dem größten Fall seiner Karriere konfrontiert: Arthur Eden (Tom Wilkinson), Anwalt der Kläger gegenüber einem Pharmakonzern, dreht völlig durch, erträgt scheinbar seinen Job und den damit einhergehenden Schmutz nicht mehr. Michael soll ihn wieder zur Vernunft bringen und retten, was zu retten ist. Und während er den Schuldeneintreiber seines Restaurants im Nacken hat und mit Job und Chef hadert, beginnt er zu zweifeln, ob Arthur wirklich verrückt geworden ist. Doch als der dann tot in seiner Wohnung aufgefunden wird, beginnt eine Gratwanderung zwischen vernünftiger Betrachtung der Tatsachen und Spekulationen mit weitgreifenden Konsequenzen für alle Beteiligten. Kritik: Tony Gilroy, der sich bisher als Drehbuchautor für Filme wie Im Auftrag des Teufels, Armageddon oder die Bourne-Trilogie profilierte, liefert mit diesem schleichend-düsteren Thriller ein gelungenes Regie-Debüt ab, dessen Richtung eine ähnliche wie die von Erin Brockovich einschlägt. Besonders die Szenen mit Tilda Swinton (Constantine) transportieren diese sehr nüchterne Atmosphäre, wirken beinahe wie mit einer Videokamera gedreht. |
Dabei
braucht man schon einen gewissen Atem - besonders, wenn man den Film
ohne Vorkenntnis sieht. Denn Gilroy lässt sich Zeit, sowohl was
Dramaturgie wie auch Charakterzeichnung betrifft. Nicht, dass es langweilig
wäre, wenn auch an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas
langatmig. Nein, Gilroy bedient sich eines geschickten Suspense, der
dem Zuschauer immer nur soviel bietet, dass der merkt, dass da noch
mehr dahinter steckt. Tatsächlich habe ich mich in der Sneak eine
ganze Weile lang gefragt, was das alles eigentlich soll, zog sich die
Story etwas hin und passten die Teile irgendwie nicht zusammen. Doch
dann kommt der Punkt, an dem man den roten Faden erkennt und damit plötzlich
alles einen Sinn ergibt. Ab hier steuert der Film dann auf ein gekonntes
Ende hin, das ganz ohne Theatralik und gerade deshalb mit böser
Coolness dem ganzen mit einem Paukenschlag ein Ende bereitet. Fazit: Wer bereit ist, sich auf einen nicht ganz einfachen, langsamen Thriller in der Art von Erin Brockovich einzulassen, der wird an Michael Clayton seine Freude haben. Für Clooney-Fans ein Muss! 7 von 10 Shiva-Göttinen des Todes. |
Nikolas
Mimkes 03.01.2008 |
Leser-Kommentare: |
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Dominik (07.04.08): Routinierter, clever inszenierter Hollywood-Thriller, gutes Handwerk, aber doch alles in allem völlig konventionell. Kommt allerdings weder schauspielerisch noch von der filmischen Klasse her an den erstklassigen Thriller "The Insider" mit Russell Crowe (in seiner besten Rolle) heran: Daher 8 von 10 verlorene Pokerrunden! |
Sebastian (23.02.08): Ehrlich gesagt, hatte ich mir mehr vom Film versprochen, fand aber ihn dennoch gut! Der Film ist zwar langatmig und zäh wie Kaugummi, aber nie wirklich langweilig und ich war immer dran interessiert, wie es weiter geht. Man kann auch handwerklich nichts am Film aussetzen und schauspielerisch sowieso nicht! Einzig und allein die Langatmigkeit und die zu ausführliche Charakterbeleuchtung ist es, was den Film stört. Anderen Regisseuren wirft man häufig vor, die Figuren nicht tief genug auszuleuchten und ihnen nicht genug Raum zu geben. Hier ist es genau anders herum. Regisseur Tony Gilroy leuchtet die Figur des Michael Clayton mit all ihren Facetten zu sehr aus. Das zerstört den Fluss des Films und macht ihn zäh. Zum Glück dreht der Film dann nach etwa 1 1/2 Stunden noch auf und wird für die letzte halbe Stunde noch gut spannend! Michael Clayton ist eben ein anspruchsvolleres Thriller-Drama, welches sich normalerweise nur für ein Programmkino-Publikum eignet. Ich kann voll verstehen, wenn man dem Film nicht so viel abgewinnen kann und ihn langweilig findet! Naja, mir hat er trotz allem gefallen und ich fand ihn gut! Den Oscar als bester Film (sollte er ihn bekommen) hat er aber nicht verdient! Ich empfehle dem normalen Kinobesucher dann auch lieber den wesentlich massen-kompatibleren und mindestens gleichwertigen Film Erin Brokovich, der ein ähnliches Grundthema hat! Ich gebe für Michael Clayton 7 von 10 gestörten Navigationsgeräten! |