Robots
Animationsfilm, USA 2005, 91 Minuten, ab -
Originaltitel: Robots; Deutschlandstart: 17.03.2005 (20th Century Fox); Regie: Chris Wedge, Carlos Saldanha; Produktion: William Joyce, Jerry Davis, John C. Donkin; Drehbuch: Lowell Ganz, Babaloo Mandel u.a.; Musik: John Powell; Schnitt: John Carnochan

deutsche/amerikanische Stimmen: Philipp Moog / Ewan McGregor (Rodney Copperbottom), Sarah Conner / Halle Berry (Cappy), Oliver Kalkofe / Greg Kinnear (Ratchet), Wolfgang Völz / Mel Brooks (Bigweld), Bully Herbig / Robin Williams (Fender), Hans Werner Olm / Jim Broadbent (Madame Gasket)

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Website (20th Century Fox )
Trailer (20th Century Fox )
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Piper, Fender, Rodney, Lug, Crank. Robot City. Rodney und Fender. Ratchet und Cappy.

Wen seh' ich denn da? - Tag Mutti! - Tag Mäuschen, wie geht's meinem Kleinen? - Klasse! Ich hab' deinen Ratschlag befolgt: Schluss mit diesem Ersatzteile-Quatsch. In ein paar Wochen sind diese kaputten Gestalten auf den Straßen nur noch Altmetall. Bald stehst du bis zum Hüfthalter in Roboter-Resten! - So ein braver Junge. Und wenn du erst Bigweld beseitigt hast, gibt es keinen mehr, der sie reparieren kann. - So ist es! - Überleg' dir, was das bedeutet: Schluss mit den Bigweld-Werken, die Ratchet-Werke sind die Zukunft! - Red' weiter: Ratchet City! - Ja, dort wäre alles glänzend ... ! - Schluss mit Bigweld, Schluss mit den Altmodellen! - Worauf warten wir? - So mag ich meinen Kleinen! - Ratchet im Gespräch mit Madame Gasket.

Plot: Eine Welt, die von (meist humanoiden) Robotern bevölkert ist: Wenn ein Roboter-Paar ein Kind machen will, besteht die Aktion primär aus dem Lesen der Aufbauanleitung und das spätere Aufziehen aus regelmäßigen Upgrades. Dummerweise ist das Ehepaar Copperbottom (= "Kupfer-Po") wenig wohlhabend: Herb ist lediglich Spülmaschine in einem Roboter-Imbiss, und so muss Söhnchen Rodney (Philipp Moog / Ewan McGregor) in der Regel gebrauchte Teile von seinen Cousins auftragen.
Schon als Kind sieht der erfinderische Junge einen TV-Werbespot von Mr. Bigweld (= "Groß-Schweißnaht" - Wolfgang Völz / Mel Brooks), der in Robot City mit seinen Industrie-Werken das Monopol auf Roboter-Teile und Innovationsgeist hält. Rodney nimmt sich alsbald vor: Irgendwann will er nach Robot City, um Bigweld kennenzulernen und um für ihn zu erfinden.
Dort angekommen erkennt er, dass Bigwelds Firma von dem skrupellosen Vorstandsvorsitzenden Ratchet (= "Ratsche" - Oliver Kalkofe / Greg Kinnear) geleitet wird, der permanent seine Sekretärin Cappy (= "Deckelchen" - Sarah Conner / Halle Berry) anzubaggern versucht. Sein neues Firmenmotto lautet: Warum dir treu sein, du kannst neu sein! Resultat: Zugunsten der viel rentableren "Upgrade"-Produktsparte streicht er die Ersatzteilproduktion, wodurch ältere, zahlungsunfähige Roboter zum "alten Eisen" abgestempelt werden und zu Hunderten in den Schrottpressen seiner üblen Mutter Madame Gasket (= "Dichtungsring" - Hans Werner Olm / Jim Broadbent) landen. Auch Rodneys neuer, etwas nerviger Freund Fender (= "Kotflügel" - Michael "Bully" Herbig / Robin Williams) ist von der Verschrottung bedroht - also muss ganz dringend etwas geschehen. ...

Kritik: Gleich vorab: Mit einer Mensch-Maschine-Zukunftsvision a'la I, Robot oder A.I. hat dies nichts zu tun: Hier dreht es sich um eine fiktive Welt, auf der es keine Menschen, sondern nur eine Roboter-Bevölkerung gibt, ein allumfassendes, detailverliebtes Spiegelbild der uns bekannten menschlichen Zivilisation. Realisiert wurde dies als Computer-Animationsfilm, aber nicht von einem der beiden Platzhirsche Pixar (u.a. Die Unglaublichen, Findet Nemo) oder Dreamworks Animation (u.a. Große Haie, Kleine Fische, Shrek), sondern von 20th Century Fox, die zuvor nur mit Ice Age in Erscheinung getreten waren. (Nebenbei: Ice Age 2 kommt April 2006 in die amerikanischen Kinos.)
Das Computer-Rendering ist makellos, Mimik und Kinematik der Figuren realitätsgetreu: Die "alten Roboter" sehen aus wie lackierte Baumaschinen oder etwas altmodische Küchengeräte, die "Upgrade-Roboter" wie T800- oder T-X-Terminatoren. Die Bildhintergründe sind farbenfroh chromglitzernd oder buntlackiert (wenngleich nicht so ganzheitlich animiert wie bei Pixar oder Dreamworks), alles zusammen genommen wirkt so perfekt, als sähe man einen peinlichst genau animierten konventionellen Stop-Motion-Film, in dem die Macher lediglich reale Metallteile schrittweise bewegt und bildweise gefilmt hätten - nur eben weitaus realistischer. Für sein Erscheinungsjahr 2005 ist Robots erwartungsgemäß ein Augenschmaus.

Wie das englischsprachige Original ist auch die deutsche Fassung mit hochkarätigen Synchronstimmen besetzt, die den Film tragen helfen, obwohl eine signifikante Zahl der Gags die Übersetzung nur mangelhaft überstanden hat. Ein weiteres Manko: Die Rolle der Cappy, im Original gesprochen von der Oscar-Preisträgerin Halle Berry, hat kaum zehn Zeilen Dialogtext. Also hätte man sie für den deutschsprachigen Raum ebensogut mit quasi irgendwem besetzen können - wäre da nicht die Cross-Promotion-Idee gewesen, einen zusätzlichen Filmsong mitsamt Musikvideo mit den Filmfiguren zu produzieren, der im Original-Soundtrack nicht vorkommt und in der deutschsprachigen Fassung nur den Abspann untermalt. Sarah Conner (From Sarah With Love) produzierte das Lied mit dem handlungsgemäßen Titel From Zero To Hero, und umgekehrt wurde sie auch als Synchronsprecherin von Cappy im Film untergebracht. Dies gelang aufgrund des wenigen Textes recht passabel, bleibt aber unterer Durchschnitt. Der Song hingegen ist eingängig und funky: Pointiert interagiert die blondschopfige Sängerin im Musikvideo mit V-Ausschnitt bis zum Bauchnabel mit den Filmhelden. Nett anzuschauen und sicherlich gut für's Cross-Product-Marketing, aber letztlich für den Film völlig überflüssig. - Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass Robots auch ansonsten über einen stimmigen instrumentalen Soundtrack verfügt (teilweise unterstützt von der legendären Blue Man Group) und auch Filmsongs nicht zu kurz kommen, allen voran ein Ali Dee-Remix von "Get Up Offa That Thing" vom "Godfather of Soul" James Brown.
Die Handlung spielt bei diesem multimedialen Feuerwerk eher die untergeordnete Rolle: Junge entdeckt, dass die große, weite Welt anders ist als erträumt, setzt sofort alles daran, sie nachhaltig zu verbessern, zeigt allen, dass "neuer" nicht immer gleich "besser" ist, dass man an seine Träume glauben soll - und gewinnt am Ende erwartungsgemäß das Herz des Mädchens: Das ist politisch korrekt und geht ans Herz. Insofern ist der Film überaus kompatibel mit dem avisierten kindlichen Publikum, auch wenn die Drehbuchautoren den einen oder anderen Witz unter der Gürtellinie platzieren, damit auch die Erziehungsberechtigten etwas zu grinsen haben. Ein weiterer Bonus: Dem erfolgreichen Vorbild Der Polarexpress von Mitbewerber Warner Bros. folgend erscheint Robots demnächst auch als IMAX-Featurefilm - geeignete turbulente Achterbahn-Action gibt zuhauf.
Alles in allem ist Robots ein überaus nett anzusehender Film für die ganze Familie. Dass das Computer-Rendering von Film zu Film immer perfekter wird, führt letztlich leider dazu, dass selbst Computerbegeisterte die Komplexität schlichtweg übersehen und dieses Element kaum mehr als Rezensionskriterium geeignet ist. Insofern müsste nun die Handlung an Stellenwert gewinnen - und wenn nicht die, dann muss eben die prominente Stimmen-Besetzung oder das Cross-Promotion herhalten.

Fazit: Der erwartete CG-Augenschmaus: Turbulente Action und amüsante Dialoge mit bekannten Synchronsprechern, jedoch leider dem englischsprachigen Original unterlegen. Der Plot kindgerecht genügsam, aber trotzdem ein Spaß für Jung und Alt. 7 von 10 Britney Spears-Showeinlagen.

Gero Zahn
14.03.2005

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2255 Stimmen
Schnitt: 5.1
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Runj (04.11.05): Der Film war super gut!!!!!!!! Am liebsten möchten wir ihn noch mal sehen. :-)))))
Rudi (17.05.05): Die Animationen im Film sind toll gemacht ! Aber für wen ? Die anderen Leser schreiben, das es zu kindisch ist. Für meine 4-Jährige Tochter ist der Film viel zu schnell und die (Ami-)Handlung nicht nachzuvollzuziehen. Das ist definitiv kein Kinderfilm. Da aber die ewig Kindischen, auf die er zielt diesen Film scheinbar auch nicht annehmen, gehe ich von einer gewissen Selbstverliebtheit der Macher aus. Das mache ich auch an der Häufigkeit des Wortes "upgrade" fest, von dem heute jeder (offizielle) Windows-Benutzer genervt ist. Danke für die Achselfurze, habe ich in meiner Kindheit nicht gehabt und war eine echte Bereicherung. Schade um die Zeit.
Bluti (30.03.05): Hm, tja, schade. Da sehe ich doch gerade, dass die Postings von stefanie entfernt wurden. Schade, denn sie vergrößerten ganz klar das Humorareal des Nachmittags...
Bluti (30.03.05): Ich habe den Film noch nicht gesehen und dachte, ich könnte hier Gründe für oder gegen einen Besuch finden. Da waren die Postings von stefanie (s.u.) doch eine echte Hilfe. ich weiss jetzt sehr viel über den Film, z.B. das Robots echt cool sind und Sarah Conner ganz bestimmt nicht doof. Na, die wird sich freuen, das zu erfahren! Ansonsten, stefanie, beneide ich dich wirklich um den Kurs in kreativem Schreiben, den du belegt zu haben scheinst...;-)
Rory (26.03.05): Das ist mein Lieblingsfilm! Eigentlich nur weil Sarah Conner singt. Ich war ganz genau schon 10 mal im Film Robots. Ich warte immer auf die Stelle wo sie singt.
Olaf (23.03.05): Ganz nettes Filmchen, aber anders als viele andere Computer-Animationsfilme eindeutig ein Kinderfilm.
Hermann (23.03.05): Netter Film. Technisch fast lupenrein - die Computeranimation ist (erschreckend) gut geworden. Die erzählte Geschichte läßt im Laufe des Filmes nach, ergeht sich für meinen Geschmack zu sehr im Ami-Pathos. Die Story der "Monster AG" bleibt für mich noch immer unerreicht. Highlight ist das Nahverkehrsystem von Robocity!! :-) Darum eine "7" und die Empfehlung den Film an den verbilligten Kinotagen anzuschauen.
Tess (20.03.05): alleine für den trailer von ice age 2 hat sich der film gelohnt;-).
Andreas (16.03.05): Scheint so, als hätten die Macher von Ice Age Ihre ganz Eigene Art von Slapstick und Humor gefunden zu haben. Mit Robots wird zum zweiten Mal nach Ice Age sehr deutlich gemacht, dass eine völlig harmlose Unternehmung unter dann doch leicht veränderten Bedingungen im totalen Chaos endet. Das ganze macht dank der vielen verschiedenen Figuren und toller Optik sehr viel Spass und deswegen gibt es von mir 9 von 10 Achsel-Fürzen :-)
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