Originaltitel: Munich; Deutschlandstart: 26.01.2006 (UIP); Regie: Steven Spielberg; Produktion: Kathleen Kennedy, Barry Mendel u.a.; Drehbuch: Tony Kushner, Eric Roth; Musik: John Williams; Kamera: Janusz Kaminski; Schnitt: Michael Kahn mit Eric Bana (Avner), Daniel Craig (Steve), Ciarán Hinds (Carl), Mathieu Kassovitz (Robert), Hanns Zischler (Hans), Ayelet Zorer (Daphna), Geoffrey Rush (Ephraim), Gila Almagor (Avners Mutter), Michael Lonsdale (Papa), Mathieu Amalric (Louis), Moritz Bleibtreu (Andreas), Valeria Bruni Tedeschi (Sylvie), Meret Becker (Yvonne), Marie-Josée Croze (Jeanette) u.a. |
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Avner und seine Frau sind geschockt vom Münchener Attentat. | Die Ministerpräsidentin plant die Rache Israels. | Das Team von Avner. | Die Truppe bei der Ausführung einer Exekution. |
Haben Sie irgendwelche Fragen? - ... Dann beschütze ich wohl keine Touristen auf irgendwelchen El-Al-Flügen!? - Keine Fragen? ... Haben wir erwähnt, wie gefährlich der Auftrag ist? - Avner wird vom Mossad rekrutiert. Plot:
1972 kommt es bei den Olympischen Spielen in München zu einem tragischen,
das sportliche Ereignis überschattenden Zwischenfall, bei dem elf
israelische Athleten von Terroristen ermordet werden. Kritik:
München ist ein Projekt, das Steven
Spielberg ursprünglich schon für einen Kinostart 2003 oder
2004 realisieren wollte. Grund für die Verzögerung war, dass
zwischendurch Tom Cruise frei wurde und man sich gemeinsam an die Dreharbeiten
zum Krieg der Welten
machen konnte. Doch stand der Film schon zu Produktionszeiten unter
heftiger Kritik, da Spielberg angelastet wurde, sich bei seinem Status
in der Filmindustrie und der Bedeutung des Films dem Druck der Oscars
herzugeben: Um sich für selbige zu qualifizieren, muss ein Film
bis Ende des Jahres in den amerikanischen Kinos angelaufen sein, sonst
kann er erst im darauf folgenden Jahr berücksichtigt werden. Was
für die meisten Filmemacher ein entscheidendes Kriterium ist, bedenkt
man das berüchtigte Kurzzeitgedächtnis der Academy. Grund
genug für den Vorwurf, München wäre in aller
Hetze heruntergekurbelt und geschnitten worden, um es noch rechtzeitig
zur Deadline zu schaffen. |
Bis
in die Nebenrollen exzellent besetzt stehen ihm zur Seite Matthieu Kassovitz
(Die fabelhafte
Welt der Amelie) als belgischer Bombenbauer, der mit dem Stress
zunehmend am wenigsten klar kommt, Ciaran Hinds (Tomb
Raider - Die Wiege des Lebens) als stiller Cleaner sowie Geoffrey
Rush (Fluch der Karibik)
als undurchsichtiger Mossad-Chef. Angenehm ist auch, dass hier selbst
zwei deutsche Stars, namentlich Moritz Bleibtreu (Lola
rennt) und Meret Becker (Comedian Harmonists) Kurzauftritte
haben. Lediglich Daniel Craig (der neue Bond) macht zwar eine halbwegs
gute Figur, kann sich aber nicht wirklich profilieren. Auch wenn man
ihn als neue Besetzung des Geheimagenten ihrer Majestät betrachtet,
kommen einem arge Zweifel auf. Da sollten Barbara Broccoli & Co.
mal diesen Film schauen, sie würden vermutlich nachträglich
noch Eric Bana casten…. Fazit: Nach seinem Sommer-Blockbuster widmet sich Spielberg einem ganz anderen Krieg der Welten und zeigt in intensiven wie spannungsgeladenen Bildern die Geschichte des Vergeltungsschlags auf das Münchener Terrorattentat. Für die spannende Geschichtsstunde gibt’s 8 Punkte. Mit dem Extrapunkt für Janusz Kaminskis herausragende Kameraarbeit sind es dann 9 von 10 allgemeinkompatible Radiosender. |
Nikolas
Mimkes 30.01.2006 |
Leser-Kommentare: |
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Mario (03.03.06): Der schlechteste Film den Spielberg bisher gedreht hat. Keine mitreißende Story kaum Emotionen im Spiel. Ein typischer Oskar Film den die wenigsten verstehen. Würde nicht der Name Spielberg dahinterstehen hätte es der Film wohl nichtmal ins Fernsehen geschafft. Deshalb 1 Punkt von mir. Null geht ja leider nicht ;) |
Viktor (03.03.06): Ein hervorragender Film, nicht nur was die technische Machart anbelangt, sondern auch von den Charakteren der 5 "Mörder" her. Insbesondere die Sensibilität/das differenzierte Minenspiel des Hauptdarstellers (im Gegensatz zum coolen Karl)fallen auf,auch seine 4 Komplizen sind interessante unterschiedeliche Charaktere! Der Film regt zum Nachdenken an und zeigt, daß Gewalt sich nicht lohnt und wieder Gewalt hervorruft. Er zeigt auch, wie stark der Täter selbst psychisch unter seinen(fragwürdigen) Taten leidet. Daß Gewalt nichts bringt, zeigen uns die letzten 34 Jahre seit 1972, in denen das Verhältnis Israelis zu Palästinensern im Nahen Osten keinen Deut besser geworden ist (ausgenommen die Zeit unter dem legendären Friedenspolitiker und Ministerpräsidenten Itzhak Rabin, der 1995 leider ermordet wurde). Mein einziger (untergeordneter)Kritikpunkt am Film ist die teilweise Unprofessionalität der 5 "Kumpel". Grosses Kompliment an den Meister Spielberg ! |
John Doe (16.02.06): Der Film "München" basiert auf dem Buch "Die Rache ist unser" von George Jonas, welches sehr umstritten und in vielen Punkten sogar wiederlegt ist. Spielberg dreht danach einen Film der, wie ich finde dokumentarische Züge trägt und immer wieder Realität und Fiktion verwischt. Der Film erzählt ohne Zweifel eine spannende Geschichte die Filmhandwerklich gut gemacht ist. Ob die Handlung aber autentisch ist, wie es der Film suggeriert, ist doch fraglich wie ich finde. Daher ist hier auch die Bezeichnung "Geschichtsstunde" nicht wirklich gut gewählt. |
Andy (13.02.06): Der Film ist nichts für schwache Nerven, teilweise auch ziemlich brutal, wobei das der Realität sicherlich sehr nahe kommt. Man kann sich durchaus vorstellen, daß sich die Szenen damals so abgespielt haben könnten. Bevor man sich diesen Film ansieht, sollte man sich allerdings einige Vorab-Informationen besorgen, um den Hintergrund zu kennen, warum sich Israelis und Palästinenser überhaupt bekriegen. Das ist meiner Meinung nach ein durchaus gelunger Film, der absolut sehenswert ist. In diesem Film werden wir Menschen eben so dargestellt, wie wir nun einmal sind. Brutal, rachsüchtig, geldgierig, liebesunfähig. Kompliment an die Filmemacher. |
Dominik (02.02.06): Vorweg: Ich bin kein Spielberg-Fan und habe oft genug Probleme gehabt mit seiner sentimentalisierenden Erzählweise und seinem Hang zu familienkompatiblen Happy-Ends. Zum Glück hält er sich mit "München" aber, was Pathos und Sympathielenkung anbetrifft, zurück. Ob er den gegebenen poltischen/historischen Fakten gerecht wird, bleibt fraglich, aber im Hinblick auf seine Qualitäten als suspensegeladener Psychothriller überzeugt "München" voll und macht ihn für mich zu einem der besten Spielberg-Filme. Leichte Einwände allenfalls gegen manch tendenziös zu simpel, leicht ins Klischee kippende Szene, wie etwa der zu offensichtlichen Schauplatz-Einführung (in Paris steht der Eiffelturm, in Holland fährt man Fahrrad, in London regnets). Auch die Figur der Femme Fatale an der Bar ist genremäßig ein Prototyp und man ahnt bereits, wie die Szene sich entwickelt. Fazit: Trotz leichter Einwände erstaunlich differenziert und als Psychothriller völlig (und politisch zumindest halbwegs) überzeugender Agententhrill: 8,5 Punkte von mir! |